111109-02
(Dalberg, Karl Theodor von).
Quelques vues sur les machines aérostatiques. SS. 73-97. In: Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte. Hrsg. Lichtenberg. Band 3, 1. und 2. Stück in einem Band.

Gotha, Ettinger, 1785. - (16,5 x 10,5 cm). (8) 182 (1) S.; (6) 192 S. Mit 7 gefalteten Kupfertafeln. Halblederband der Zeit.

Erste Ausgabe dieser Betrachtungen über aerostatische Maschinen. - Karl Theodor von Dalberg (1744-1817), Statthalter der kurmainzischen Enklave Erfurt und späterer Großherzog von Frankfurt, hat die Entwicklung der Heißluft- und Gasballons in Frankreich intensiv verfolgt und in vorliegendem Aufsatz sein visionäres Projekt vorgestellt, ein von der Kugelform des Ballons abweichendes starres und lenkbares Luftschiff. "Der Aerostat solle in der Form eines Zylinders mit einem konischen Bug und Heck ausgestaltet werden. Ein Gerippe aus Holz und hohlem Gestänge trug die doppelte Hülle aus gefirnisstem Taft, welche das unbrennbare Gas am Entweichen hinderte, während auf jeder Seite des Hecks zwei Propeller ("ventilateurs") mit jeweils vier Flügeln das Luftschiff durch die Kraft des Windes vorantrieben. Ein Steuerruder am Heck sollte die gerichtete Bewegung der Maschine in der Luft vorgeben, kontrollieren und korrigieren. Noch heute muten die Dimensionen des Raumschiffes erstaunlich aktuell an. Modellhaft rechnete Dalberg drei Größen durch. Übertragen in unser heutiges metrisches System maß die kleinste Maschine ungefähr 85 m in der Länge und 19 m in der Breite, während die zweite Berechnung bei einer Länge von 113,5 m schon eine Höhe von 25 m ergab. Vermutlich hätte die größte, zugleich aber ökonomisch sinnvollste Dimension des Aerostaten in ihrer Verwirklichung die Vorstellungskraft seiner Zeitgenossen überstiegen. Bei einer Länge von 227 m betrug der Durchmesser des Luftschiffes 50 m" (Blog der Forschungsbibliothek Gotha). - Stempel auf erstem Titel. Stellenweise etwas stockfleckig bzw. gebräunt. Einband bestoßen, sonst gut erhalten. - Brockett 7893; Liebmann-Wahl 1057


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