113080-01
Auszug Einiger Zeichnungen der auserlesenesten Feuerwercks Stücken, so in verschiedenen der Berühmtesten Labritorio, und der vornehmesten Hohen Höfen Laboriret und Praesentiret worden. Zusammengetragen und verfertiget von Johann Georg Obermeyer Zeit lieheriger Feuerwercker. Deutsche Handschrift auf festem Bütten.
(Wohl Hildburghausen), 1779. - (14 x 13 cm).11 nn. Bll. (das letzte leer). Mit 36 lavierten Federzeichnungen auf 19 ganzseitigen und mit doppelter Rahmenlinie eingefassten Tafelseiten. Buntpapier-Broschur der Zeit.
Von einem Militär und fürstlichen Feuerwerker zusammengetragene Übersicht verschiedener Arten festlichen Feuerwerks, darunter Raketen, Feuerräder, die sich beim Entzünden drehen (vom einfachen Dreieck bis hin zu komplexen geometrischen Gebilden), Fontänen, ganzen Apparaturen von immensem Aufwand und teils sogar in Form von Bildern und Symbolen (die Nummer 30 zeigt etwa einen Globus). - Der Verfasser Johann Georg Obermeyer stand im militärischen Dienst des Herzogs Ernst Friedrich III. Carl von Sachsen-Hildburghausen (1727-1780). Er war vom einfachen Kanonier, wie der Titel vermerkt, bis in die Artillerie des kleinen und zu dieser Zeit hoch verschuldeten Fürstentums aufgestiegen. Diese Artillerieabteilung hatte der Herzog 1752 ins Leben gerufen. Sie wurde aber mehr und mehr reduziert, bis sie nur noch neun Männer umfasste, darunter Obermeyer, der den Rang eines Oberfeuerwerkers erreicht hatte (vgl. dazu: Oliver Heyn, Das Militär des Fürstentums Sachsen-Hildburghausen 1680-1806). Dass sich das Herzogtum auch in Zeiten der Zwangsschuldenverwaltung durch eine kaiserliche Debitkommission den Luxus prächtiger Festfeuerwerke leistete, zeigt vor allem die Zeichnung Nr. 31, auf der eine Anordnung zu sehen ist mit der Schrift "Vivat E(rnst) F(riedrich)", dazu in der Mitte einer Dreierarkade ein Obelisk mit der Krone und dem Wappen des Herzogtums. Kurios ist, dass im Jahr der Abfassung unserer Handschrift, am 19. August 1779, ein großer Brand weite Teile der Stadt Hildburghausen zerstört hat, weshalb sich der Herzog auf sein Jagdschloss Seidingstadt zurückzog, wo er ein Jahr später verstarb. Die dargestellten Feuerwerksaufbauten dürfte Obermeyer aus verschiedenen Quellen seiner Zeit zusammengetragen und um einen gewissen Eigenanteil ergänzt haben. - Interessante Quelle zur Festkultur an kleineren mitteldeutschen Höfen in der Epoche des ausgehenden Spätbarock. - Auf Papier mit Wasserzeichen "C & I Honig". - Stellenweise etwas finger- bzw. stockfleckig. Einband etwas fleckig und berieben. Rücken eingerissen
Auszug Einiger Zeichnungen der auserlesenesten Feuerwercks Stücken, so in verschiedenen der Berühmtesten Labritorio, und der vornehmesten Hohen Höfen Laboriret und Praesentiret worden. Zusammengetragen und verfertiget von Johann Georg Obermeyer Zeit lieheriger Feuerwercker. Deutsche Handschrift auf festem Bütten.
(Wohl Hildburghausen), 1779. - (14 x 13 cm).11 nn. Bll. (das letzte leer). Mit 36 lavierten Federzeichnungen auf 19 ganzseitigen und mit doppelter Rahmenlinie eingefassten Tafelseiten. Buntpapier-Broschur der Zeit.
Von einem Militär und fürstlichen Feuerwerker zusammengetragene Übersicht verschiedener Arten festlichen Feuerwerks, darunter Raketen, Feuerräder, die sich beim Entzünden drehen (vom einfachen Dreieck bis hin zu komplexen geometrischen Gebilden), Fontänen, ganzen Apparaturen von immensem Aufwand und teils sogar in Form von Bildern und Symbolen (die Nummer 30 zeigt etwa einen Globus). - Der Verfasser Johann Georg Obermeyer stand im militärischen Dienst des Herzogs Ernst Friedrich III. Carl von Sachsen-Hildburghausen (1727-1780). Er war vom einfachen Kanonier, wie der Titel vermerkt, bis in die Artillerie des kleinen und zu dieser Zeit hoch verschuldeten Fürstentums aufgestiegen. Diese Artillerieabteilung hatte der Herzog 1752 ins Leben gerufen. Sie wurde aber mehr und mehr reduziert, bis sie nur noch neun Männer umfasste, darunter Obermeyer, der den Rang eines Oberfeuerwerkers erreicht hatte (vgl. dazu: Oliver Heyn, Das Militär des Fürstentums Sachsen-Hildburghausen 1680-1806). Dass sich das Herzogtum auch in Zeiten der Zwangsschuldenverwaltung durch eine kaiserliche Debitkommission den Luxus prächtiger Festfeuerwerke leistete, zeigt vor allem die Zeichnung Nr. 31, auf der eine Anordnung zu sehen ist mit der Schrift "Vivat E(rnst) F(riedrich)", dazu in der Mitte einer Dreierarkade ein Obelisk mit der Krone und dem Wappen des Herzogtums. Kurios ist, dass im Jahr der Abfassung unserer Handschrift, am 19. August 1779, ein großer Brand weite Teile der Stadt Hildburghausen zerstört hat, weshalb sich der Herzog auf sein Jagdschloss Seidingstadt zurückzog, wo er ein Jahr später verstarb. Die dargestellten Feuerwerksaufbauten dürfte Obermeyer aus verschiedenen Quellen seiner Zeit zusammengetragen und um einen gewissen Eigenanteil ergänzt haben. - Interessante Quelle zur Festkultur an kleineren mitteldeutschen Höfen in der Epoche des ausgehenden Spätbarock. - Auf Papier mit Wasserzeichen "C & I Honig". - Stellenweise etwas finger- bzw. stockfleckig. Einband etwas fleckig und berieben. Rücken eingerissen
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