113089-01
Versuch über die Kavallerie deren Organisation, teorethischen (!) Gebrauch und praktische Führung. Deutsche Handschrift auf Büttenpapier.
(Wohl Preußen, Ca. 1815-20). - (35 x 22 cm). 24 nn. Bll. Mit einer schematischen Zeichnung. Lose Lagen.
In gleichmäßiger, sauberer deutscher Kurrentschrift abgefasstes Manuskript, dessen Verfasser mit allen Aspekten der Kavallerie, vor allem ihrer praktischen Herausforderungen und Probleme, eng vertraut gewesen sein muss. Die Schrift ist wahrscheinlich unmittelbar nach den Napoleonischen Kriegen entstanden. Der ungenannte Verfasser berichtet darin von den geschichtlichen Aspekten der Kavallerie bis hin zum Ende der Napoleonischen Kriege, behandelt ihre verschiedenen Gattungen, die Untergliederung in Schwadronen sowie Züge, Bewaffung, technische Ausrüstung und taktische Grundsätze, die Ausbildung von Reiter und Pferd und nennt viele Beispiele für die Kriegs- und Angriffsführung, gerade aus der neuesten Zeit. Als Mann der Praxis schließt er mit mehreren Vorschlägen zur Verbesserung des Kavalleriewesens, darunter die "Revision des Militär-Schulwesens". - Diese Abhandlung über die Kavallerie ist unter dem Namen des Freiherrn von Thielmann in der "Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft und Geschichte des Krieges", Band XL, Berlin u.a. 1837, im vierten Heft erschienen (dort der Teil II der Beiträge, S. 35-68). Die Frage, ob unsere Handschrift vor dem Abdruck in der Zeitschrift entstanden sein könnte, es sich vielleicht sogar um die Urfassung Thielmanns handeln könnte, ist möglicherweise durch das Papier zu ermitteln. Dieses weist durchgehend ein sehr schönes großes Wasserzeichen auf, ein Wappenschild mit spätbarocker Bandwerkrahmung, darin ein Bienenkorb und darüber ein Baum, dazu separiert die zweikonturigen Buchstaben GE. Eben dieses Wasserzeichen ist bei einem Papier nachweisbar, das König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen für eine eigenhändige Zeichnung mit einer Potsdamer Architekturstudie verwendet hat, datiert um 1817, heute im Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz. Papier dieser Mühle wurde also auch vom Preußischen Königshaus verwendet, in eben jener Zeit, in der der Freiherr von Thielmann sein Traktat abgefasst haben muss. Es ist somit sehr wahrscheinlich, dass es sich bei der vorliegenden Handschrift entweder um die Urschrift oder zumindest eine sehr zeit- und ortsnahe, in Preußen entstandene Abschrift handelt. - Johann Adolf von Thielmann, auch Thielemann (1765-1824) hat als sächsischer, russischer und preußischer Offizier gedient. Berühmtheit hat er vor allem dadurch erlangt, dass er zuletzt, im Jahr 1815 als General der Kavallerie in der Preußischen Armee gegen Napoleon kämpfte und wesentlichen Anteil an dessen Niederlage bei Waterloo hatte. "Thielmann ist eine der interessantesten Erscheinungen aus der napoleonischen Zeit. Er gehört zu den wenigen Individualitäten unter den Militärs" (ADB 37, 755). - Papierbedingt gering gebräunt und vereinzelt minimal fingerfleckig, das Deckblatt etwas stärker.
Versuch über die Kavallerie deren Organisation, teorethischen (!) Gebrauch und praktische Führung. Deutsche Handschrift auf Büttenpapier.
(Wohl Preußen, Ca. 1815-20). - (35 x 22 cm). 24 nn. Bll. Mit einer schematischen Zeichnung. Lose Lagen.
In gleichmäßiger, sauberer deutscher Kurrentschrift abgefasstes Manuskript, dessen Verfasser mit allen Aspekten der Kavallerie, vor allem ihrer praktischen Herausforderungen und Probleme, eng vertraut gewesen sein muss. Die Schrift ist wahrscheinlich unmittelbar nach den Napoleonischen Kriegen entstanden. Der ungenannte Verfasser berichtet darin von den geschichtlichen Aspekten der Kavallerie bis hin zum Ende der Napoleonischen Kriege, behandelt ihre verschiedenen Gattungen, die Untergliederung in Schwadronen sowie Züge, Bewaffung, technische Ausrüstung und taktische Grundsätze, die Ausbildung von Reiter und Pferd und nennt viele Beispiele für die Kriegs- und Angriffsführung, gerade aus der neuesten Zeit. Als Mann der Praxis schließt er mit mehreren Vorschlägen zur Verbesserung des Kavalleriewesens, darunter die "Revision des Militär-Schulwesens". - Diese Abhandlung über die Kavallerie ist unter dem Namen des Freiherrn von Thielmann in der "Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft und Geschichte des Krieges", Band XL, Berlin u.a. 1837, im vierten Heft erschienen (dort der Teil II der Beiträge, S. 35-68). Die Frage, ob unsere Handschrift vor dem Abdruck in der Zeitschrift entstanden sein könnte, es sich vielleicht sogar um die Urfassung Thielmanns handeln könnte, ist möglicherweise durch das Papier zu ermitteln. Dieses weist durchgehend ein sehr schönes großes Wasserzeichen auf, ein Wappenschild mit spätbarocker Bandwerkrahmung, darin ein Bienenkorb und darüber ein Baum, dazu separiert die zweikonturigen Buchstaben GE. Eben dieses Wasserzeichen ist bei einem Papier nachweisbar, das König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen für eine eigenhändige Zeichnung mit einer Potsdamer Architekturstudie verwendet hat, datiert um 1817, heute im Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin, Preußischer Kulturbesitz. Papier dieser Mühle wurde also auch vom Preußischen Königshaus verwendet, in eben jener Zeit, in der der Freiherr von Thielmann sein Traktat abgefasst haben muss. Es ist somit sehr wahrscheinlich, dass es sich bei der vorliegenden Handschrift entweder um die Urschrift oder zumindest eine sehr zeit- und ortsnahe, in Preußen entstandene Abschrift handelt. - Johann Adolf von Thielmann, auch Thielemann (1765-1824) hat als sächsischer, russischer und preußischer Offizier gedient. Berühmtheit hat er vor allem dadurch erlangt, dass er zuletzt, im Jahr 1815 als General der Kavallerie in der Preußischen Armee gegen Napoleon kämpfte und wesentlichen Anteil an dessen Niederlage bei Waterloo hatte. "Thielmann ist eine der interessantesten Erscheinungen aus der napoleonischen Zeit. Er gehört zu den wenigen Individualitäten unter den Militärs" (ADB 37, 755). - Papierbedingt gering gebräunt und vereinzelt minimal fingerfleckig, das Deckblatt etwas stärker.
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