113090-01
Pachtvertrag über ein Grundstück an der Maas.
Handschriftliche deutsche Urkunde auf Bütten.

Mook, 1.1.1794. - (32 x 20,5 cm). 4 nn. Bll. (das letzte leer). Mit kleinem roten Wachssiegel. Fadenheftung der Zeit, unbeschnitten und ohne Einband.

Interessantes Notariatsinstrument der Verwaltung unter König Friedrich Wilhelm II. in der späten Phase der preußischen Herrschaft in Holland, das die Problematik der Bewirtschaftung von Überschwemmungsland behandelt: Ein drei holländische Morgen großes Grundstück an der Maas, "Vloot" genann, war ursprünglich als Bauland ausgewiesen worden, was sich aufgrund der flussnahen Lage nicht als sinnvoll erwiesen hatte. Daher sollte es auf amtliche Weisung durch den Pächter Anton Derks in Weideland umgewandelt werden. Überflutung und Dürre hatten jedoch seine bisherigen Bemühungen zunichte gemacht. Innerhalb der nächsten vier Jahre sollte Derks nun abschnittsweise versuchen, aus dem Landstrich Weideland herzustellen, indem er diesen "durch guten Dünger und Pflügen (zu) cultiviren, und guten zahmen und wilden Kleesaamen, sodann reinen Heusaamen darauf aus(zu)sähen" habe. Im Gegenzug wird lediglich die geringe Pacht von 50 holländischen Gulden pro Jahr erhoben. - Die preußische Herrschaft über Gebiete in den Niederlanden reichte vom Spanischen Erbfolgekrieg bis ins Jahr 1814. Die Gemeinde Mook en Middelaar, wo die Urkunde ausgestellt wurde, liegt im äußersten Norden der Provinz Limburg. Der Aussteller war der königlich-preußische Domänen-Rentamtsmeister der Renteien Goch-Gennep und Middelaar, Johann Richard Geißel. - Vom Aussteller und Pächter signiert. - Auf holländischem D&C Blauw-Bütten. - Unterer Rand mit geringen Läsuren und fleckig. - Die vollständige Transkription liegt bei


450 €