113338-01
Systema cosmicum: in quo dialogis IV. de duobus maximis mundi systematibus, Ptolemaico & Copernicano, rationibus utrinque propositis indefinitč disseritur.
Lyon, Huguetan, 1641. - (23 x 17 cm). (12) 377 (22) S. Mit gestochener Titelvignette, Kupfertitel, gestochenem Porträt und einigen Textholzschnitten. Moderner Halbpergamentband im Stil der Zeit.
Zweite lateinische Ausgabe seines epochalen "Dialogo sopra i due massismi sistemi de mondo..." (Florenz 1632), der berühmten Verteidigungsschrift des heliozentrischen Weltbilds, in der Übersetzung von Keplers Freund Matthias Bernegger und mit kleineren Abweichungen gegenüber der ersten lateinischen Ausgabe (Straßburg 1635) sowie zwei Appendices, die in der italienischen Originalausgabe nicht enthalten sind. Der erste Appendix beinhaltet Teile der Einleitung zu Keplers "Astronomia nova", hier als "Perioche ex introductione in Martem" (SS. 348-352). "Kepler legt hier die Verträglichkeit der kopernikanischen Lehre mit der Hl. Schrift in beredter Weise dar" (Caspar). Der zweite Appendix mit P. A. Foscarinis "Epistola circa Pythagoricorum & Copernici opinionem de mobilitate terrae et stabilitate solis" (SS. 353-377). - Galilei gelingt der Nachweis, dass die aristotelische Auffassung von der Erde als Mittelpunkt des Weltalls völlig falsch ist und bestätigt damit die heliozentrische Hypothese von Kopernikus. Er veröffentlich seine Erkenntnisse in Form einer Diskussion zwischen drei Freunden in seinem "Dialogo". Papst Urban VIII. lässt das Werk nach Erscheinen sofort verbieten und bringt Galilei vor das Inquisitionsgericht, in dem dieser der neuen "ketzerischen" Lehre abschwören soll und angeblich den berühmten Satz "... und sie bewegt sich doch" sagt. Das Werk, das wesentlich zur Durchsetzung des neuen Weltbilds beiträgt, bleibt bis 1823 auf dem "Index librorum prohibitorum". - Leicht gebräunt bzw. stockfleckig, stellenweise etwas stärker. Die ersten und letzten Blätter im Bundsteg etwas wasserfleckig und teilweise neu angefalzt. Außenecken von Porträt und Kupfertitel sowie einige Blätter im Fußsteg mit Japanpapier verstärkt. Insgesamt gut erhalten. - Cinti 109; Riccardi I/1, 513, 10.5; Libri rari 111; Caspar, Bibliographia Kepleriana 88; vgl. PMM 128 (ital. EA)
Systema cosmicum: in quo dialogis IV. de duobus maximis mundi systematibus, Ptolemaico & Copernicano, rationibus utrinque propositis indefinitč disseritur.
Lyon, Huguetan, 1641. - (23 x 17 cm). (12) 377 (22) S. Mit gestochener Titelvignette, Kupfertitel, gestochenem Porträt und einigen Textholzschnitten. Moderner Halbpergamentband im Stil der Zeit.
Zweite lateinische Ausgabe seines epochalen "Dialogo sopra i due massismi sistemi de mondo..." (Florenz 1632), der berühmten Verteidigungsschrift des heliozentrischen Weltbilds, in der Übersetzung von Keplers Freund Matthias Bernegger und mit kleineren Abweichungen gegenüber der ersten lateinischen Ausgabe (Straßburg 1635) sowie zwei Appendices, die in der italienischen Originalausgabe nicht enthalten sind. Der erste Appendix beinhaltet Teile der Einleitung zu Keplers "Astronomia nova", hier als "Perioche ex introductione in Martem" (SS. 348-352). "Kepler legt hier die Verträglichkeit der kopernikanischen Lehre mit der Hl. Schrift in beredter Weise dar" (Caspar). Der zweite Appendix mit P. A. Foscarinis "Epistola circa Pythagoricorum & Copernici opinionem de mobilitate terrae et stabilitate solis" (SS. 353-377). - Galilei gelingt der Nachweis, dass die aristotelische Auffassung von der Erde als Mittelpunkt des Weltalls völlig falsch ist und bestätigt damit die heliozentrische Hypothese von Kopernikus. Er veröffentlich seine Erkenntnisse in Form einer Diskussion zwischen drei Freunden in seinem "Dialogo". Papst Urban VIII. lässt das Werk nach Erscheinen sofort verbieten und bringt Galilei vor das Inquisitionsgericht, in dem dieser der neuen "ketzerischen" Lehre abschwören soll und angeblich den berühmten Satz "... und sie bewegt sich doch" sagt. Das Werk, das wesentlich zur Durchsetzung des neuen Weltbilds beiträgt, bleibt bis 1823 auf dem "Index librorum prohibitorum". - Leicht gebräunt bzw. stockfleckig, stellenweise etwas stärker. Die ersten und letzten Blätter im Bundsteg etwas wasserfleckig und teilweise neu angefalzt. Außenecken von Porträt und Kupfertitel sowie einige Blätter im Fußsteg mit Japanpapier verstärkt. Insgesamt gut erhalten. - Cinti 109; Riccardi I/1, 513, 10.5; Libri rari 111; Caspar, Bibliographia Kepleriana 88; vgl. PMM 128 (ital. EA)
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