113493-01
Geologische Beschreibung des Thüringer Waldgebürgs. 6 Teile in 3 Bänden.
Meiningen, Hanisch, 1796-1812. - (18 x 10,5 cm). L (6) 232 S.; XVI, 360 S./ XII, 256 (richtig 356) S.; XIV (2) 312 S./ X (2) 332 S.; XIV, 322 (1) S. Mit 7 Kupfertafeln, davon 1 gefaltet. Pappbände der Zeit.
Einzige Ausgabe dieses bedeutenden Werkes in einem Exemplar aus einer Adelsbibliothek, vollständig wie hier überaus selten. - Mit den Untertiteln: 1. Von der äussern Gestalt des Thüringer Waldgebürgs; 2,1.-4. Von der innern Einrichtung des Gebürgs nach seinen Gebürgslagern; 2,5. Geologische Beschreibung des Thüringer Waldgebürgs nach seinen Flözlagern; 3. Einige aus der Absonderung, Gestaltung, Anordnung und Gruppirung der Gebürgslager des Thüringerwaldes, abgeleitete allgemeine Resultate. - "In diesem Werke bekundet sich H. als selbständiger und gründlicher Forscher, der, ohne einer bestimmten Schule blind zu huldigen, vor Allem bestrebt war, die Natur richtig aufzufassen und das Beobachtete treu darzustellen. Die Aufgaben der geologischen Forschung suchte er darin, die Urkunden der Vorzeit richtig zu lesen und das von der Geschichte der Erde verstehen zu lernen, was sich nicht durch bloße philosophische Speculation und Hypothesen erreichen lasse, sondern durch richtige Deutung der sorgfältig angestellten Beobachtungen zu erkennen gebe. Auch faßt er bereits ganz richtig die höheren und wichtigeren Aufgaben der Geognosie gegenüber der Mineralogie auf.... Bemerkenswerth ist seine Eintheilung der Gesteine, abgesehen vom Basalt und den aufgeschwemmten Massen, in primitive Gebilde und in Flötzlagen. Zu ersteren rechnet er alle Gesteine, die vor den stürmischen Ereignissen... entstanden sind, z. B. den Granit, Porphyr, Trapp, Syenit, Gneiß, Glimmerschiefer und die Grauwacke... Das Flötzgebirge theilt H. scharfsinnig ein in 1) Todtliegendes mit Steinkohlen, 2) Zechsteine mit Rauchwacke und Kupferschiefer, 3) Bunten Sandstein mit Gyps und Steinsalz, 4) Muschelkalk und Jurakalk, wodurch der letztere zum ersten Mal seine relativ richtige Stellung als jüngere Bildung erhält.... Bezüglich der Bildung des Basalt zeigt sich H. als Vulkanist... Da diese aus den genauen Beobachtungen geschöpfte Ansicht aber den damals noch allgemein herrschenden Theorien Werner's widersprach, so fand sie wenig Beachtung und es dauerte gegen 30 Jahre, bis sie sich Geltung verschaffte" (Gümbel in ADB). - Der Meininger Theologe Heim (1741-1819), Bruder des berühmten Berliner Arztes Ernst Ludwig Heim, wurde besonders durch seine mineralogischen und geologischen Forschungen bekannt. Er studierte dabei vor allem die geologischen Verhältnisse des Thüringer Waldes eingehend und fasst in vorliegendem Werk seine 20jährigen Untersuchungen zusammen. - Vorsätze mit Besitzstempel und Vorsatz des ersten Bandes mit Notizen von alter Hand, sonst nahezu fleckenfreies und sehr gut erhaltenes Exemplar. - Poggendorff I, 1047
Geologische Beschreibung des Thüringer Waldgebürgs. 6 Teile in 3 Bänden.
Meiningen, Hanisch, 1796-1812. - (18 x 10,5 cm). L (6) 232 S.; XVI, 360 S./ XII, 256 (richtig 356) S.; XIV (2) 312 S./ X (2) 332 S.; XIV, 322 (1) S. Mit 7 Kupfertafeln, davon 1 gefaltet. Pappbände der Zeit.
Einzige Ausgabe dieses bedeutenden Werkes in einem Exemplar aus einer Adelsbibliothek, vollständig wie hier überaus selten. - Mit den Untertiteln: 1. Von der äussern Gestalt des Thüringer Waldgebürgs; 2,1.-4. Von der innern Einrichtung des Gebürgs nach seinen Gebürgslagern; 2,5. Geologische Beschreibung des Thüringer Waldgebürgs nach seinen Flözlagern; 3. Einige aus der Absonderung, Gestaltung, Anordnung und Gruppirung der Gebürgslager des Thüringerwaldes, abgeleitete allgemeine Resultate. - "In diesem Werke bekundet sich H. als selbständiger und gründlicher Forscher, der, ohne einer bestimmten Schule blind zu huldigen, vor Allem bestrebt war, die Natur richtig aufzufassen und das Beobachtete treu darzustellen. Die Aufgaben der geologischen Forschung suchte er darin, die Urkunden der Vorzeit richtig zu lesen und das von der Geschichte der Erde verstehen zu lernen, was sich nicht durch bloße philosophische Speculation und Hypothesen erreichen lasse, sondern durch richtige Deutung der sorgfältig angestellten Beobachtungen zu erkennen gebe. Auch faßt er bereits ganz richtig die höheren und wichtigeren Aufgaben der Geognosie gegenüber der Mineralogie auf.... Bemerkenswerth ist seine Eintheilung der Gesteine, abgesehen vom Basalt und den aufgeschwemmten Massen, in primitive Gebilde und in Flötzlagen. Zu ersteren rechnet er alle Gesteine, die vor den stürmischen Ereignissen... entstanden sind, z. B. den Granit, Porphyr, Trapp, Syenit, Gneiß, Glimmerschiefer und die Grauwacke... Das Flötzgebirge theilt H. scharfsinnig ein in 1) Todtliegendes mit Steinkohlen, 2) Zechsteine mit Rauchwacke und Kupferschiefer, 3) Bunten Sandstein mit Gyps und Steinsalz, 4) Muschelkalk und Jurakalk, wodurch der letztere zum ersten Mal seine relativ richtige Stellung als jüngere Bildung erhält.... Bezüglich der Bildung des Basalt zeigt sich H. als Vulkanist... Da diese aus den genauen Beobachtungen geschöpfte Ansicht aber den damals noch allgemein herrschenden Theorien Werner's widersprach, so fand sie wenig Beachtung und es dauerte gegen 30 Jahre, bis sie sich Geltung verschaffte" (Gümbel in ADB). - Der Meininger Theologe Heim (1741-1819), Bruder des berühmten Berliner Arztes Ernst Ludwig Heim, wurde besonders durch seine mineralogischen und geologischen Forschungen bekannt. Er studierte dabei vor allem die geologischen Verhältnisse des Thüringer Waldes eingehend und fasst in vorliegendem Werk seine 20jährigen Untersuchungen zusammen. - Vorsätze mit Besitzstempel und Vorsatz des ersten Bandes mit Notizen von alter Hand, sonst nahezu fleckenfreies und sehr gut erhaltenes Exemplar. - Poggendorff I, 1047
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