114547-01
Vertrag zwischen den Reichsautobahnen
und der Firma M. Bayrle, Hoch- Tief- u. Gleisbau Heilbronn (Deckeltitel). 3 Teile in 1 Band.

Heilbronn und Stuttgart, 30.6.-24.7.1936. - (29 x 20,5 cm). 2 Bll., 20 Bll.; 10 Bll.; 1 Bl., 15 Bll., einseitig hektographierte Formularblätter mit maschinenschriftlichem Text, handschriftlich ausgefüllt, mit gelegentlichen Anmerkungen und Korrekturen von Hand. Kartonband der Zeit mit maschinenschriftlichem Titelschild.

Abschrift des aufschlussreichen und detaillierten Baukontrakts zwischen der obersten Bauleitung der Reichsautobahnen in Stuttgart und der Heilbronner Baufirma Michael Bayrle. Beauftragt wird Planung und Ausführung einer Unterführung unter der Reichsautobahn (der heutigen A 81) bei Ludwigsburg für die Verbindungsstraße zwischen Möglingen und Pflugfelden. Die Firma sollte demnach die statischen Berechnungen und die Anfertigung der Pläne übernehmen sowie die "Grab-, Beton-, Eisenbeton-, Abdichtungs- und Eisenarbeiten" ausführen. - Der erste Teil enthält das von Hand ausgefüllt hektographierte Vertragsformular, das den gesamten Bauablauf bis ins Detail regelt. Vorgeschrieben wird hier u.a. auch ein Photographierverbot auf der Baustelle und ein Verbot von Geschenken oder Vorteilgewährung an Personen des Auftraggebers. Einzelne Abschnitte sind durch Tektur später noch geändert worden. Die Ausstellung erfolgte durch das Brückenbüro der Obersten Bauleitung am 20. Mai 1936 in Stuttgart und Gegenzeichnung durch die Baufirma am 30. Juni des Jahres. - Im zweiten Teil wird die praktische Umsetzung festgelegt, vom Einrichten der Baustelle über die Beschaffung der Baumaterialien bis zu den erforderlichen Arbeitsleistungen und ihre Durchführung. - Den dritten und letzten Teil bildet das Leistungsverzeichnis mit genauer Aufstellung aller Kosten, in der Summe fast 43.000 Reichsmark. Die drei Teile sind jeweils von beiden Parteien handschriftlich gegengezeichnet. - Ein technikhistorische sehr interessantes und überaus seltenes Dokument zu Planung und Bauablauf an den Reichsautobahnen während der NS-Zeit.


900 €