118158-01
S(allwigt), G(regorius) A(nglus) (d.i. Georg von Welling).
Tractatus Mago-Cabbalistico-Chymicus et Theosophicus, von des Saltzes Uhrsprung und Erzeugung, Natur und Nutzen, wobey zugleich die Erzeugung derer Metallen, Mineralien und anderer Salien, aus dem Grunde der Natur bewiesen wird... Sammt vollständigen Register aufgesetzet von... G. A. S.

Salzburg, 1729. - (20,5 x 17 cm). (6) 161 (21) S. Mit 10 (9 kolorierten) gefalteten Kupfertafeln, davon 4 mehrfach gefaltet. Dekorativer Ganzlederband der Zeit mit reicher Rückenvergoldung, die Deckel mit schmaler Goldbordüre und Blindprägungen sowie farblich abgesetzten Teilen.

Zweite Ausgabe der 1719 unter einem etwas abweichendem Titel erschienen Schrift, die vor allem durch das 4. Kapitel "De Mundo Archetypo, von den unsichtbaren Creaturen in den sichtbaren Elementen" großen Einfluss auf die Rosenkreuzerbewegung ausübte. - Welling (1652-1727), Direktor des Bau- und Bergwesens in Durlach, ist "ein seiner Zeit entsprechend recht gebildeter und selbständig denkender wenn auch noch stark abergläubiger Mann... Dieses Werk schrieb er offenbar nach innerster Überzeugung; dasselbe ist kein Speculations-Fabrikat, wie es so viele auf Geheimwissen und namentlich auf die Alchemie bezügliche Schriften jener Zeit waren" (Kopp). Er glaubt an das Lebenselixier, das sogenannte Aureum potabile (Trinkgold) und vertritt eine von Jacob Böhme beeinflusste theosophische Alchemie. Angeregt durch seine Freundin von Klettenberg beschäftigt sich selbst Goethe in jungen Jahren intensiv mit Wellings Werk. - Die fein kolorierten Kupfer zeigen geometrische Figuren, Diagramme und kabbalistische Symbole. - Der prächtige Einband mit einigen kleinen Wurmspuren und ausgebleichtem Rücken, sonst sehr schönes und sehr gut erhaltenes Exemplar. - VD18 11689145; Duveen 526; Ferguson II, 317; Neville II, 418 (Very rare); Neu 4323 (unter Welling); Ferchl S. 466; Kopp II, 240; Brüning 4055


7.500 €