116744-01
darunter 38 unter der Ägide von Georg Ernst Stahl in Halle, sowie zusammen 25 unter Heinrich Meibom, Werner Rolfinck, Günther Christoph Schelhammer und Georg Wolfgang Wedel.
Halle, Jena, Frankfurt/Oder, Leipzig, Wittenberg, Kiel u.a. Überwiegend Universitätsbuchdrucker, darunter vor allem Zeitler, Heckel und Krebs sowie der kurfürstliche Drucker Salfeld in Halle, 1664-1703. - (19 x 16 cm). Zus. ca. 2000 S. Mit einigen Holzschnitt-Initialen und -Bordüren im Text. Halbpergamentband des frühen 18. Jahrhunderts.
Meist erste Ausgaben, wenige auch in zweiten Auflagen. Ein außerordentlich umfangreicher Band mit medizinischen Doktorarbeiten in Latein, der einen ausgezeichneten Beitrag zur Dokumentation der medizinischen Fragestellungen und Forschungen im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts leistet. - Das Themenspektrum ist breit, von den klassischen medizinischen Alltagsthemen bis hin zu Besonderheiten und Randgebieten. Vorgegeben wurden die Themen von den jeweiligen Professoren, in deren Namen und unter deren Ägide der Doktorand die Thesen erstellen musste, um dann nach erfolgreicher Disputatio die Promotion zu erlangen. Von und unter dem bedeutenden Hallenser Mediziner Georg Ernst Stahl (1659-1734), von dessen Schülern über die Hälfte der Arbeiten stammen, wurde etwa über die Entstehung von Steinen, den Krebs, den Aderlaß und seinen Nutzen, die Impotenz des Mannes, die gesundheitsfördernde Ernährung, über das "hektische" (= langandauernde) Fieber, Gesichtskrankheiten, Spasmen und auch zur Ophthalmologie (hier: eine Abhandlung von den Augenkrankheiten im Allgemeinen) geforscht. Auch über Psychisches, wie die hypochondrisch-hysterische Störung, diverse Substanzen und Heilmittel, wie das Antimonglas, bis hin zu weiter gefassten Ansätzen, beispielsweise über die medizinische Theorie des Todes, die Ursachen medizinischer Irrtümer sowie auch Ausgefallenes und Exotisches, etwa über den "Seekuhstein" (De lapide manati, ein sehr harter Gehörknochen der Seekuh) entstanden Arbeiten. Bei einer in dieser Folge ebenso eingebundenen Schrift handelt es sich allerdings um die medizinische Dissertation von Georg Conrad Stahl, dem Verfasser des "Europäischen Ingenieurs". Unter Georg Ernst Stahls Schülern sind zu nennen M. Alberti, G. W. Beyer, B. Ewaldt, J. J. Ewald, J. S. Holl, L. A. Labach, E. Ch. Lange, J. P. Pauli, Ch. A. Richter, J. Richter, P. Chr. Richter, M. Schumacher, E. G. Struve und J. Ch. Volhart. Von den Arbeiten, die in Jena unter Werner Rolfinck (1599-1673) entstanden, ist besonders "Ordo et methodus cognoscendi et curandi maniam" von Johann Wilhelm Faust erwähnenswert, eine Abhandlung über die Diagnose und Behandlung der Manie, 1666. Die Schüler Heinrich Meiboms (1638-1700), der Medizin in Helmstedt lehrte, sind nur mit wenigen Arbeiten vertreten. Georg Wolfgang Wedel (1645-1721), zu dessen Schülern auch Stahl gehörte, war ebenso Professor in Jena. Hier vorhanden unter anderem zwei Schriften über Frauenkrankheiten, Exercitatio chimica de menstruis, von H. Friedrich, 1674, und De defecto lactis, von Chr. G. Lehmann, 1699. Weiterhin Dissertationen unter Günther Christoph Schelhammer, z. B. De spina ventosa, Kiel, 1697, Hadrian Slevogt in Jena und Bernhard Albino in Frankfurt an der Oder. Entstanden ist unter letzterem auch eine Arbeit über die Elephantiasis, von J. Chr. Mentzel 1683, über die Heilquelle von Freienwalde, von Ph. E. Friedrich, 1685, De paracentesi thoracis et abdominis, von E. Heinsius, 1687, und über den Tabak, von J. Th. Letsch. Zu erwähnen sind auch Arbeiten unter Friedrich Hoffmann in Halle, etwa De infusi veronicae, von Chr. W. Sattler, 1694, über das Quecksilber, von J. van den Velde, und J. D. Blumentrosts Thesen über den Puls, schließlich noch eine Arbeit von Chr. G. Riz, De Haemorrhoidibus, entstanden unter Gottfried Berger, Wittenberg, 1700. Ohne Nennung des Professors, also wohl in späteren Ausgaben, M. Joh. Haesbaert, De Hydrope, von der Wassersucht, Marburg 1679, ebenso E. Bensheim, Tractatus de Hydrope, Leipzig, 1700. - Vorsätze mit einem Verzeichnis der enthaltenen Werke von alter Hand. Stellenweise leicht gebräunt bzw. minimal fleckig. Wenige Blätter mit kleiner Wurmspur im oberen Rand (teils mit leichter Buchstabenberührung). Einbanddeckel etwas beschabt und mit Bezugsschäden. Insgesamt gut erhalten
darunter 38 unter der Ägide von Georg Ernst Stahl in Halle, sowie zusammen 25 unter Heinrich Meibom, Werner Rolfinck, Günther Christoph Schelhammer und Georg Wolfgang Wedel.
Halle, Jena, Frankfurt/Oder, Leipzig, Wittenberg, Kiel u.a. Überwiegend Universitätsbuchdrucker, darunter vor allem Zeitler, Heckel und Krebs sowie der kurfürstliche Drucker Salfeld in Halle, 1664-1703. - (19 x 16 cm). Zus. ca. 2000 S. Mit einigen Holzschnitt-Initialen und -Bordüren im Text. Halbpergamentband des frühen 18. Jahrhunderts.
Meist erste Ausgaben, wenige auch in zweiten Auflagen. Ein außerordentlich umfangreicher Band mit medizinischen Doktorarbeiten in Latein, der einen ausgezeichneten Beitrag zur Dokumentation der medizinischen Fragestellungen und Forschungen im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts leistet. - Das Themenspektrum ist breit, von den klassischen medizinischen Alltagsthemen bis hin zu Besonderheiten und Randgebieten. Vorgegeben wurden die Themen von den jeweiligen Professoren, in deren Namen und unter deren Ägide der Doktorand die Thesen erstellen musste, um dann nach erfolgreicher Disputatio die Promotion zu erlangen. Von und unter dem bedeutenden Hallenser Mediziner Georg Ernst Stahl (1659-1734), von dessen Schülern über die Hälfte der Arbeiten stammen, wurde etwa über die Entstehung von Steinen, den Krebs, den Aderlaß und seinen Nutzen, die Impotenz des Mannes, die gesundheitsfördernde Ernährung, über das "hektische" (= langandauernde) Fieber, Gesichtskrankheiten, Spasmen und auch zur Ophthalmologie (hier: eine Abhandlung von den Augenkrankheiten im Allgemeinen) geforscht. Auch über Psychisches, wie die hypochondrisch-hysterische Störung, diverse Substanzen und Heilmittel, wie das Antimonglas, bis hin zu weiter gefassten Ansätzen, beispielsweise über die medizinische Theorie des Todes, die Ursachen medizinischer Irrtümer sowie auch Ausgefallenes und Exotisches, etwa über den "Seekuhstein" (De lapide manati, ein sehr harter Gehörknochen der Seekuh) entstanden Arbeiten. Bei einer in dieser Folge ebenso eingebundenen Schrift handelt es sich allerdings um die medizinische Dissertation von Georg Conrad Stahl, dem Verfasser des "Europäischen Ingenieurs". Unter Georg Ernst Stahls Schülern sind zu nennen M. Alberti, G. W. Beyer, B. Ewaldt, J. J. Ewald, J. S. Holl, L. A. Labach, E. Ch. Lange, J. P. Pauli, Ch. A. Richter, J. Richter, P. Chr. Richter, M. Schumacher, E. G. Struve und J. Ch. Volhart. Von den Arbeiten, die in Jena unter Werner Rolfinck (1599-1673) entstanden, ist besonders "Ordo et methodus cognoscendi et curandi maniam" von Johann Wilhelm Faust erwähnenswert, eine Abhandlung über die Diagnose und Behandlung der Manie, 1666. Die Schüler Heinrich Meiboms (1638-1700), der Medizin in Helmstedt lehrte, sind nur mit wenigen Arbeiten vertreten. Georg Wolfgang Wedel (1645-1721), zu dessen Schülern auch Stahl gehörte, war ebenso Professor in Jena. Hier vorhanden unter anderem zwei Schriften über Frauenkrankheiten, Exercitatio chimica de menstruis, von H. Friedrich, 1674, und De defecto lactis, von Chr. G. Lehmann, 1699. Weiterhin Dissertationen unter Günther Christoph Schelhammer, z. B. De spina ventosa, Kiel, 1697, Hadrian Slevogt in Jena und Bernhard Albino in Frankfurt an der Oder. Entstanden ist unter letzterem auch eine Arbeit über die Elephantiasis, von J. Chr. Mentzel 1683, über die Heilquelle von Freienwalde, von Ph. E. Friedrich, 1685, De paracentesi thoracis et abdominis, von E. Heinsius, 1687, und über den Tabak, von J. Th. Letsch. Zu erwähnen sind auch Arbeiten unter Friedrich Hoffmann in Halle, etwa De infusi veronicae, von Chr. W. Sattler, 1694, über das Quecksilber, von J. van den Velde, und J. D. Blumentrosts Thesen über den Puls, schließlich noch eine Arbeit von Chr. G. Riz, De Haemorrhoidibus, entstanden unter Gottfried Berger, Wittenberg, 1700. Ohne Nennung des Professors, also wohl in späteren Ausgaben, M. Joh. Haesbaert, De Hydrope, von der Wassersucht, Marburg 1679, ebenso E. Bensheim, Tractatus de Hydrope, Leipzig, 1700. - Vorsätze mit einem Verzeichnis der enthaltenen Werke von alter Hand. Stellenweise leicht gebräunt bzw. minimal fleckig. Wenige Blätter mit kleiner Wurmspur im oberen Rand (teils mit leichter Buchstabenberührung). Einbanddeckel etwas beschabt und mit Bezugsschäden. Insgesamt gut erhalten
2.500 €