117338-01
(Ettner, Johann Christoph von).
Deß getreuen Eckarths ungewissenhaffter Apotecker, in welchen Wie ein rechtschaffener Apotecker beschaffen seyn, was er vor Tugenden an sich nehmen, und welcherley Laster er fliehen soll; Hernach bewehrteste Artzeney-Mittel in allerhand Kranckheiten und Zufällen menschlichen Leibes zu gebrauchen; dann sonderliche philosophische, politische, medicinische, am meisten aber chymische Observationes, Anmerckungen und Elaborationes... Endlich welcher gestalt man sich auf Reisen... verhalten soll.

Augsburg und Leipzig, Kroniger und Göbel, 1700. - (17,5 x 10,5 cm). (14) 1288 S. Mit gestochenem Fronstipiz. Pergamentband der Zeit.

Erste Ausgabe. - Ettners "Interessengebiete erstreckten sich über die Medizin hinaus auf Alchemie und Pharmazeutik. Spätestens seit 1689 als praktischer Arzt in Breslau ansässig, unternahm er sogar den Versuch, sich auch als Apotheker zu etablieren, was seine ortsansässigen Konkurrenten allerdings zu verhindern wußten... Auch in seiner Tätigkeit als praktischer Arzt in Breslau scheint er laufend Medikamente fabriziert zu haben, ohne als Apotheker lizensiert zu sein. In der medizinischen Fachliteratur gilt Ettner heute als 'aufgeklärt', da er sich gegen Quacksalberei und Kurpfuscherei auflehnte. Dennoch stand er wie alle Zeitgenossen noch ganz im Banne der von Alchemisten wie Becher manifestierten Tradition. Seine von gründlichem Fachwissen erfüllten lehrhaften Romane wurden von den Zeitgenossen durchaus ernst genommen. In der Tat bieten sie auch dem heutigen Leser noch eindrucksvolle Schilderungen der damaligen medizinischen und pharmazeutischen Praxis von einer Lebensnähe, die neuere Medizinhistoriker in den Schatten stellt" (Dünnhaupt). - Titel mit Besitzvermerk von alter Hand. Stellenweise leicht gebräunt bzw. braunfleckig. Rücken sorgsam restauriert, sonst gut erhalten. - VD17 75:652357X; Dünnhaupt 1427, 12; Ferguson I, 252 (Anm.); Brüning 2959


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