74306-01
Untersuchung über die Natur der Harnsäure. 103 S. - Und: Liebig. An die Leser der Annalen. 1 S. In: Annalen der Pharmacie. Band 26, Heft 3.
Heidelberg, Winter, 1838. - 8°. 120 S. Kartonband der Zeit mit beigebundenem Original-Umschlag, unbeschnitten.
Zu I: Erste Ausgabe dieser epochalen Arbeit und gleichzeitig die zweite große gemeinsame Veröffentlichung der beiden Forscher. - "Die Abhandlung von der Harnsäure ist eine von den interessantesten und folgenreichsten womit die organische Chemie je bereichert worden ist. Sie macht den Anfang das Räthsel der Chemie des lebenden Körpers zu enthüllen" (Berzelius in einem Brief an Liebig. Vgl. Paoloni S. 65). Liebig und Wöhler analysieren hier den Urin und bestimmen seine Bestandteile. Wichtig an dieser Arbeit ist, dass erstmals die Beziehung der einzelnen isolierten Stoffe zueinander untersucht wird. - "Diese Erforschung des Urins machte Liebigs Namen erstmals einer breiteren Öffentlichkeit in Britannien bekannt und vermittelte den damaligen Ärzten einen neuen Blick auf die Pathologie der Nieren- und Gallenblasen-Krankheiten" (Brock, J. von Liebig). - Liebig und Wöhler leiten in der vorliegenden Arbeit auch den Sturz der Lehre von der "vis vitalis" ein, indem sie prophezeien: "Die Philosophie der Chemie wird aus dieser Arbeit den Schluß ziehen, daß die Erzeugung aller organischen Materien, in so weit sie nicht mehr dem Organismus angehören, in unseren Laboratorien nicht allein wahrscheinlich, sondern als gewiß betrachtet werden muß". - Die beiden Wissenschaftler isolieren hier u.a. auch Prouts Murexid oder Ammoniumpurpurat. Es ist dies der zweite künstliche Farbstoff, den sie allerdings noch nicht auf Stoffen fixieren können, da ihnen ein geeignetes Beizmittel fehlt. - Paoloni 247; Darmstaedter S. 434. - Zu II: Liebig teilt den Lesern mit, dass ab sofort F. Wöhler Mitherausgeber der Annalen ist. - Nicht bei Paoloni. - Einband mit Besitzvermerk
Untersuchung über die Natur der Harnsäure. 103 S. - Und: Liebig. An die Leser der Annalen. 1 S. In: Annalen der Pharmacie. Band 26, Heft 3.
Heidelberg, Winter, 1838. - 8°. 120 S. Kartonband der Zeit mit beigebundenem Original-Umschlag, unbeschnitten.
Zu I: Erste Ausgabe dieser epochalen Arbeit und gleichzeitig die zweite große gemeinsame Veröffentlichung der beiden Forscher. - "Die Abhandlung von der Harnsäure ist eine von den interessantesten und folgenreichsten womit die organische Chemie je bereichert worden ist. Sie macht den Anfang das Räthsel der Chemie des lebenden Körpers zu enthüllen" (Berzelius in einem Brief an Liebig. Vgl. Paoloni S. 65). Liebig und Wöhler analysieren hier den Urin und bestimmen seine Bestandteile. Wichtig an dieser Arbeit ist, dass erstmals die Beziehung der einzelnen isolierten Stoffe zueinander untersucht wird. - "Diese Erforschung des Urins machte Liebigs Namen erstmals einer breiteren Öffentlichkeit in Britannien bekannt und vermittelte den damaligen Ärzten einen neuen Blick auf die Pathologie der Nieren- und Gallenblasen-Krankheiten" (Brock, J. von Liebig). - Liebig und Wöhler leiten in der vorliegenden Arbeit auch den Sturz der Lehre von der "vis vitalis" ein, indem sie prophezeien: "Die Philosophie der Chemie wird aus dieser Arbeit den Schluß ziehen, daß die Erzeugung aller organischen Materien, in so weit sie nicht mehr dem Organismus angehören, in unseren Laboratorien nicht allein wahrscheinlich, sondern als gewiß betrachtet werden muß". - Die beiden Wissenschaftler isolieren hier u.a. auch Prouts Murexid oder Ammoniumpurpurat. Es ist dies der zweite künstliche Farbstoff, den sie allerdings noch nicht auf Stoffen fixieren können, da ihnen ein geeignetes Beizmittel fehlt. - Paoloni 247; Darmstaedter S. 434. - Zu II: Liebig teilt den Lesern mit, dass ab sofort F. Wöhler Mitherausgeber der Annalen ist. - Nicht bei Paoloni. - Einband mit Besitzvermerk
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